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- Dokumentation zu MathPaint 1.0
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- Für Fragen, Bugreports, Anregungen, Vererbungen und Flüche wende man
- sich am besten an den Autor:
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- MathPaint 1.0 1993 by
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- Urs Fleisch
- Leimatstr. 38
- CH-9000 St.Gallen
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- e-mail: ufleisch@stud.ee.ethz.ch
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- 1. Einführung
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- Wer auf dem Amiga bisher mathematische Formeln in ein Dokument
- einfügen wollte, sah sich vergebens nach einem entsprechenden
- Programm um. Zwar existieren einige Implementationen der Satzsprache
- TeX, doch stellen diese einerseits hohe Anforderungen an die
- Hardware, andererseits ist die Einarbeitung in die doch sehr
- komplexe Satzsprache recht zeitaufwendig und nicht jedermanns Sache.
- So entschied ich mich, MathPaint zu schreiben.
- Die Ergebnisse, die man mit MathPaint erzielt, sind natürlich nicht
- so gut wie die perfekten Erzeugnisse, welche man mit TeX erhält. Für
- viele Amiga-User sollte das Programm jedoch genügen.
- Bei MathPaint handelt es sich um einen Formeleditor für den Amiga.
- Das Programm ist auf jedem Amiga lauffähig, also auch unter älteren
- Kickstartversionen; es nutzt dennoch die Leistungsfähigkeit von OS
- 2.0/OS 2.1. Um alle Funktionen des Programmes zu nutzen genügt OS
- 2.0 mit WB 2.1. An diskresidenten Libraries benötigt MathPaint die
- "diskfont.library". Zudem ist die "asl.library" (unter OS 2.0 und
- höher) bzw. die "arp.library" (unter Kickstart 1.3) empfohlen, um
- mit komfortablen Filerequestern zu arbeiten. Zwar läuft das Programm
- auch ohne diese Libraries, doch ist der eigene Filerequester mager
- ausgestattet. Für die Clipboard-Funktionen wird das
- "clipboard.device" benötigt.
- Ab Workbench 2.1 ist MathPaint lokalisiert, d.h. es nutzt die
- "locale.library". Die voreingestellte Sprache ist Englisch; Kataloge
- stehen in Deutsch und Französisch zur Verfügung.
- Für den Import der Formeln in Textverarbeitungs-/DTP-Programme
- musste ein Amiga-Standard-Format gewählt werden. Zur Zeit stellt das
- IFF ILBM-Format wohl die einzig vernünftige Lösung dar. Da die IFF
- ILBM-Grafik-Ausgabe aber häufig in Treppchen-Ausdrucken ausartet,
- speichert MathPaint seine Formeln in übermässig grossen IFF-Grafiken
- ab. Diese können dann in der Textverarbeitung auf normale Grösse
- verkleinert werden, was in einer höheren Druckauflösung resultiert.
- Voraussetzung ist dabei, das das verwendete
- Textverarbeitungs-/DTP-Programm IFF ILBM-Grafiken "verlustfrei"
- verkleinert. Diese Eigenschaft hat ein Programm dann, wenn man eine
- Grafik nach dem Verkleinern auf die ursprüngliche Grösse bringt und
- die Grafik wieder in der Original-Auflösung erscheint und nicht etwa
- "blockig" geworden ist. Solche Programme bemühen sich dann auch, die
- Grafiken in bestmöglicher Qualität auszudrucken. Die heutigen
- Programme weisen grösstenteils diese Eigenschaft auf; so ist die
- Zusammenarbeit mit FinalCopy II, MaxonWORD und PageStream 2.2
- problemlos.
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- 2. Installation und Starten des Programms
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- Vor dem Programmstart müssen sich die Math-Fonts im
- FONTS:-Verzeichnis befinden oder assigned sein. Um die
- Locale-Kataloge zu benutzen, müssen auch diese installiert oder
- assigned sein. Dazu stehen Skript-Dateien zur Verfügung, welche von
- der Workbench ausgeführt werden können: "Assigns2.0" fügt den
- Fonts-Ordner im MathPaint-Verzeichnis dem FONTS:-Pfad und den
- Locale-Ordner im MathPaint-Verzeichnis dem LOCALE:-Pfad hinzu und
- funktioniert ab Workbench 2.0. "Assigns1.3" läuft auch mit der
- Workbench 1.3 und weist dem logischen Gerät FONTS: den Fonts-Ordner
- im MathPaint-Verzeichnis zu. Diese Skriptdateien können dann
- ausgeführt werden, wenn man MathPaint benutzen will, die Font- und
- Locale-Dateien aber (noch) nicht installiert hat. Vor allem
- Floppy-Disk-Benutzern wird der Platz auf der Workbench-Diskette bald
- knapp, so dass sie auf diese Weise MathPaint ohne Modifikation der
- Boot-Diskette starten können. Mit "InstallFonts&Locale" kann man die
- nötigen Dateien in FONTS: und LOCALE: kopieren; dann ist das
- Ausführen eines Assigns-Skripts nicht mehr nötig.
- Um MathPaint nun ohne Installation zu starten führt man mit
- Doppelklick "Assigns2.0" (oder unter WB 1.3 "Assigns1.3") aus und
- startet dann MathPaint. Falls MathPaint die "diskfont.library" und
- die Fonts "Math0" und "Math1" findet, so öffnet es einen Screen. Wie
- man den Bildschirmmodus einstellt, wird beim entsprechenden
- Menüpunkt "Projekt/Bildschirmmodus" beschrieben.
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- In der Aufstellung der Gadget- und Menüpunkte wird jeweils der
- deutsche und der englische Text wiedergegeben, da mit älteren
- Betriebssystemversionen (also ohne Lokalisierung) die englischen
- Texte verwendet werden.
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- 3. Bildschirmaufbau und Gadgets
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- Direkt unter der Menüliste sind die Gadgets und die Zeichen des
- aktuellen Fonts sichtbar. Unter dem Trennstrich befindet sich der
- Edit-Bereich, in welchem anfangs nur der Cursor zu sehen ist. Klickt
- man auf ein Zeichen im Font-Bereich, so erscheint das gewählte
- Zeichen im Edit-Bereich an der aktuellen Cursorposition. Das Zeichen
- erscheint auch dezimal, hexadezimal und als ASCII-Code im
- Anzeigefeld oben links. Zeichen lassen sich auch über die Tastatur
- eingeben und löschen. MathPaint stellt dazu einen einfachen
- Zeileneditor zur Verfügung, d.h. innerhalb einer Zeile kann in
- gewohntem Einfüge-Modus getippt und gelöscht werden, über das
- Zeilenende hinaus kann man aber nicht editieren.
- Im Gegensatz zu gewöhnlichen Editoren arbeitet der MathPaint-Editor
- horizontal und vertikal im Halbzeichen-Schritt, d.h. das Betätigen
- einer Cursor-Taste bewegt den Cursor nur ein halbes Zeichen weiter,
- somit können die Zeichen doppelt so exakt wie üblich positioniert
- werden.
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- Font (Font):
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- Mit diesem Cycle-Gadget lässt sich der aktuelle Font auswählen.
- Seine Zeichen werden dann im Font-Bereich angezeigt und können dort
- angewählt werden.
- Font 0 enthält die Standard-Zeichen eines Amiga-Fonts.
- Font 1 enthält von ASCII-Code 33 bis 64 Zeichen aus der Mengenlehre,
- Ableitungsstriche, einige Operatoren und Vorzeichen. Von 65 bis 122
- folgen die grossen und kleinen griechischen Buchstaben. Von 161 bis
- 187 folgen alternative Darstellungen griechischer Buchstaben, sowie
- Zeichen aus der Mengenlehre und Operatoren. Von 188 bis 221 folgen
- die Zeichen für die Symbole (siehe Menü "Symbole"). Von 222 bis 255
- folgen hauptsächlich Operatoren.
- Font 2 enthält von 33 bis 60 Vergleichsoperatoren, dann geschlossene
- Integrale, von 64 bis 87 Operatoren, die Zeichen 88 und 89 dienen
- als Klammern für das innere Produkt (Skalarprodukt) der linearen
- Algebra. Von 99 bis 103 folgen die Mengensymbole für ganze bis
- komplexe Zahlen. Von 161 an stehen Symbole, welche über Variablen zu
- schreiben sind, so z.B. Vektorpfeile, Überstrich und
- Ableitungspunkte. Diese Symbole stehen in zwei Varianten zur
- Verfügung. Die tiefergelegenen sind für Kleinbuchstaben wie a, x
- oder y geeignet, die höhergelegenen für grössere Kleinbuchstaben
- (z.B. b,d,l) und Grossbuchstaben.
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- Selbstverständlich kann man auch eigene Fonts für MathPaint
- verwenden. Man sollte sich dabei am Format des mitgelieferten Fonts
- "Math1" orientieren (Höhe, Breite (keine proportionalen Fonts),
- Baseline usw.) und für alle 3 Grössen eine Bitmap erstellen. Der
- Name muss Mathn lauten, wobei n eine Zahl zwischen 0 und 7
- darstellt. Die Fontnummern müssen aber fortlaufend sein, d.h. man
- kann nicht Math0 bis Math2 und Math4 verwenden ohne einen Font
- namens Math3.
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- Höhe (Size):
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- Mit diesem Cycle-Gadget lässt sich die Fonthöhe bestimmen. Es stehen
- 3 Grössen pro Font zur Verfügung. Grösse 24 ist dabei die
- Standardgrösse. Alle normalen Texte sollten damit verfasst werden.
- Die Grössen 17 und 15 sind für Indizes und Exponenten gedacht. 17
- ist dabei eine breite Variante, während 15 etwa der Standardgrösse
- für solche Zeichen entspricht. Zeichen in diesen Grössen werden
- automatisch etwas tiefer gesetzt, so dass man durch Wahl der Grösse
- 15 oder 17 automatisch einen Index erhält; für einen Exponenten ist
- einfach noch die Taste "Cursor rauf" zu betätigen.
- Die Cursor-Grösse passt sich automatisch der gewählten Fonthöhe an.
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- Fett (Bold), Italic (Italic), Unterstri. (Underlined):
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- Mit diesen Boolean-Gadgets kann der Stil der einzutippenden Zeichen
- oder der eingerahmten Zeichen (siehe Menü "Editieren") bestimmt
- werden.
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- 4. Menüs
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- Rechts von den Menünamen wird jeweils der Tastaturshortcut und
- eventuell eine Gedächtnisstütze angegeben (falls Taste nicht aus dem
- englischem Bezeichner ableitbar).
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- Projekt-Menü:
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- Neu (New):
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- Nach eventueller Sicherheitsabfrage wird der Edit-Bereich gelöscht.
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- Öffnen (Open) "O":
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- Eine mit "Speichern" gesicherte MathPaint-Datei kann hiermit geladen
- werden. Falls das Dokument unter speziell grossen
- Bildschirmdimensionen erstellt wurde, kann es nicht ganz geladen
- werden. Auf jeden Fall wird soviel wie möglich geladen. Eventuell
- kann ja ein grösserer Bildschirm gewählt und nochmals geladen
- werden.
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- Speichern (Save) "S":
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- Mit dieser Funktion wird der gesamte Edit-Bereich als
- MathPaint-Dokument abgespeichert, die Grösse der erzeugten Datei
- hängt demnach von der Screengrösse ab. Wenn die
- Standard-Screengrösse für das abzuspeichernde Dokument nicht
- ausreicht, dann sollte man im Dateinamen die mindestens nötige
- Screengrösse für die vollständige Bearbeitung des Dokuments angeben;
- so kann der Name für eine Datei, welche mindestens einen 800x300
- Pixel grossen Screen benötigt, beispielsweise "Filename.800x300.mp"
- lauten.
- Falls nur ein Teil des Editbereichs benutzt wurde, ist es
- diskplatzsparender, diesen Teil einzurahmen und den Rahmen
- abzuspeichern (siehe Beschreibung von "Speichere Rahmen" bei
- "Editieren"-Menü), zumal beide Funktionen dasselbe Format benutzen.
-
- Speichern IFF (Save IFF ILBM) "W" (Write IFF):
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- Damit lässt sich die Formel im Editbereich als IFF ILBM-Grafik
- abspeichern, so dass sie von allen gängigen Text-, Grafik- und
- DTP-Programmen geladen werden kann. MathPaint speichert dabei die
- Grafik so klein wie möglich ab, spezielles Einrahmen ist hier also
- nicht nötig, denn MathPaint bestimmt automatisch die optimale Grösse
- für die Grafik. Die Funktion "Rahmen->IFF" (siehe Beschreibung beim
- "Editieren"-Menü) ist also nur nötig, falls man bloss einen
- Ausschnitt der Grafik speichern möchte.
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- IFF->Clipboard (IFF to Clipboard) "Z" (Zwischenablage):
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- Dies funktioniert wie Speichern IFF, nur wird hier die Grafik auf
- das Clipboard gespeichert. Erscheint die Meldung "Clipboard-Fehler"
- so konnte wahrscheinlich "DEVS:clipboard.device" nicht geöffnet
- werden.
- Leider unterstützen heutzutage die wenigsten Programme den
- Grafik-Austausch über das Clipboard, während der Text-Austausch
- mittels IFF FTXT zunehmend zum Standard avanciert. Aber was noch
- nicht ist, kann ja noch werden. So unterstützt jedenfalls MathPaint
- die Grafik-Ausgabe über das Clipboard.
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- Bildschirmmodus (Set Screenmode):
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- Ab asl.library V38, also Workbench 2.1, steht diese Funktion zur
- Auswahl des Bildschirmmodus zur Verfügung. Mit dem
- ASL-Screenmode-Requester kann der bevorzugte Bildschirmmodus gewählt
- werden oder einfach die Grösse des Screens verändert werden. Der
- MathPaint-Screen besitzt nämlich ab OS 2.0 die
- Autoscroll-Eigenschaft, wie man sie vom Workbench-Screen kennt. Wenn
- man also Formeln erstellen will, welche nicht auf eine 640
- Pixel-Zeile passen, dann kann man mit einem breiten Screen arbeiten,
- welchen man einfach mit der Maus scrollen kann. Eine Einstellung der
- Screen-Höhe und -Breite ist auch bei Grafikkarten empfehlenswert,
- welche höhere Auflösungen bieten. Die Screengrösse lässt sich von
- 640 Punkten in der Breite und 200 Punkten in der Höhe an aufwärts
- einstellen und beeinflusst nur die Grösse des Edit-Bereichs, während
- die Gadgets und der Font-Bereich unbeeinflusst bleiben.
- Die Einstellungen des Requesters werden in der Datei "MPscreenprefs"
- gespeichert und somit auch beim nächsten Programmstart
- berücksichtigt. Bei einem Wechsel des Bildschirmmodus wird der Edit-
- und der Rahmenspeicher gelöscht, man sollte also vorher abspeichern.
- Unter älteren Betriebssystem-Versionen kann die Screengrösse über
- die ToolTypes WIDTH, HEIGHT und LACE eingestellt werden (mit
- Menüpunkt "Informationen" der Workbench). WIDTH stellt die
- Screenbreite, HEIGHT die Höhe und LACE den Interlacemodus ein. Mit
- "WIDTH=640, HEIGHT=512, LACE=YES" kann beispielsweise ein
- Interlace-Screen mit 640x512 Punkten eingestellt werden. Die
- Voreinstellungen sind "WIDTH=640, HEIGHT=256 und LACE=NO".
- Wichtig: Damit die ToolType-Einstellungen berücksichtigt werden,
- darf keine "MPscreenprefs"-Datei vorhanden sein! Eine solche ist
- also gegebenenfalls zu löschen.
-
- Über (About):
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- Gibt Informationen über Programmversion und Autor aus.
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- Beenden (Quit) "Q":
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- Beendet MathPaint.
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- Editieren-Menü:
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-
- Rahmen (Frame) "F":
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- Die Block- und Symbolfunktionen von MathPaint verwenden Rahmen. Mit
- einem solchen Rahmen kann ein Teil des Textes selektiert werden. Um
- einen Rahmen zu setzen, kann dieser Menüpunkt angewählt werden und
- die erste Ecke des Rahmens im Edit-Bereich angeklickt werden. Dies
- geht aber auch ganz einfach per Doppelklick. Bei gedrückter linker
- Maustaste wird dann der Rahmen in die gewünschte Grösse gezogen. Die
- Rahmen-Grösse orientiert sich dabei an der Cursor-Grösse 24 und am
- Halbzeilen/zeichen-System von MathPaint. Das richtige Setzen des
- Rahmens erfordert daher etwas Erfahrung. So werden nur Zeichen
- berücksichtigt, welche der Höhe nach ganz (24 Punkte) im Rahmen drin
- sind. Zeichen der Grösse 15, welche oben die Rahmenlinie berühren,
- sind nicht im Rahmen drin, denn ihre entsprechenden (24 Punkte
- hohen) Cursorfelder sind nicht ganz im Rahmen!
- Der Stil und Font (nicht die Grösse!) eingerahmter Zeichen kann über
- die entsprechenden Menüpunkte (siehe "Stil"-Menü) oder die
- "Stil"-Gadgets verändert werden.
- Der gezeichnete Rahmen wird beim Eintippen eines Zeichens oder bei
- der Wahl mancher Menüpunkte wieder gelöscht.
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- Ausschneiden (Cut) "X":
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- Damit werden die eingerahmten Zeichen in den Rahmen-Buffer kopiert
- und anschliessend gelöscht.
-
- Kopieren (Copy) "C":
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- Wie "Ausschneiden", nur werden hier die Zeichen nicht gelöscht.
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- Einfügen (Paste) "V":
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- Mit dieser Funktion wird der Inhalt des Rahmen-Buffers bei der
- aktuellen Cursorposition - diese bildet die linke obere Ecke -
- eingefügt. Vorhandener Text wird dabei überschrieben!
-
- Öffne Rahmen (Open Frame):
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- Ein MathPaint-Dokument wird geöffnet und in den Rahmen-Buffer
- geladen. Dieser kann dann mit "Einfügen" im Editbereich eingesetzt
- werden.
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- Speichere Rahmen (Save Frame):
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- Diese Funktion speichert den aktuell eingerahmten Teil des
- Edit-Bereichs (und nicht etwa den Inhalt des Rahmen-Buffers!) als
- MathPaint-Dokument ab. Die geschriebene Datei ist vom gleichen
- Format wie die mit "Speichern" (siehe "Projekt"-Menü) erzeugten. Bei
- den meisten Formeln lohnt es sich daher, sie einzurahmen und mit
- dieser Funktion zu speichern. Geladen werden können sie dann mit
- "Öffnen" ("Projekt"-Menü) oder mit "Öffne Rahmen".
- Wie beim Menüpunkt "Projekt/Speichern" beschrieben, ist es auch hier
- sinnvoll, in Dateinamen von übergrossen Rahmen eine
- Bildschirmformat-Angabe zu vermerken.
-
- Rahmen->IFF (IFF Save Frame):
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- Speichert den aktuellen Rahmen als IFF ILBM-Grafik, wird aber selten
- benötigt (siehe Beschreibung von "Speichern IFF" beim
- "Projekt"-Menü).
-
- Rahmen->IFF-Clip (IFF Frame to Clip):
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- Speichert den aktuellen Rahmen als IFF ILBM-Grafik auf das
- Clipboard, wird aber selten benötigt (siehe Beschreibung von
- "IFF->Clipboard" beim "Projekt"-Menü).
-
- Font-Menü: "0"-"7"
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-
- Mit diesem Menü wird der aktuelle Font gewählt wie mit dem
- entsprechenden Gadget (siehe Beschreibung bei "Font"-Gadget). Ist
- ein Rahmen gezeichnet, so wird stattdessen der gewählte Font bei
- allen Zeichen im Rahmen gesetzt, der aktuelle Font hingegen bleibt
- unverändert.
- Die Anzahl der aktivierten Menüpunkte hängt von den in FONTS:
- verfügbaren "Math"-Fonts ab.
-
- Stil-Menü:
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-
- Normal (Plain) "P", Italic (Italic) "I", Unterstrichen (Underlined) "U":
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- Hiermit wird der aktuelle Stil gewählt wie mit den "Stil"-Gadgets
- (siehe Beschreibung dort). Ist ein Rahmen aktiv, so wird stattdessen
- das entsprechende Stil-Attribut bei allen Zeichen im Rahmen gesetzt,
- der aktuelle Stil bleibt aber unverändert.
-
- 15 Pt. (15 Pt.) "L" (Little), 17 Pt. (17 Pt.) "M" (Middle), 24 Pt.
- ------------------------------------------------------------------
- (24 Pt.) "G" (Great):
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- Diese Menüpunkte setzen die aktuelle Fontgrösse wie das
- entsprechende Gadget (siehe Beschreibung "Höhe"-Gadget).
-
- Symbol-Menü:
- ------------
-
- Manche mathematische Symbole sind grösser als ein Zeichen. Dieses
- Menü erlaubt es nun, solche Symbole in verschiedenen Grössen bequem
- zu erzeugen und zu plazieren. Im Editbereich sind solche Symbole
- aber wie normale Zeichen gespeichert, da sie aus Zeichen
- zusammengesetzt sind. Folglich müssen sie auch zeichenweise gelöscht
- und verschoben werden. Beim Editieren anderer Zeichen kann es
- passieren, dass sich ein Teil eines Symbols verschiebt. Dies kann
- aber durch Einfügen von Leerschlägen der Grösse 15 bzw. Löschen von
- Leerzeichen leicht korrigiert werden.
- Für alle Symbolfunktionen muss ein Rahmen definiert sein, an dem
- sich Grösse und Position des Symbols orientieren. Dort, wo das
- Symbol gezeichnet wird, sollte man den nötigen Platz freihalten,
- denn das Symbol überschreibt die Zeichen, welche seinen Platz
- einnehmen! Falls der Rahmen bei den Grenzen des Edit-Bereichs
- gezogen wird, haben manche Symbole keinen Platz und werden daher
- auch nicht gezeichnet.
-
- Rahmen->Rechteck (Box around Frame):
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- Um den eingerahmten Text wird ein Rechteck gezeichnet.
-
- (Rahmen) ((Frame)):
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- Links und rechts vom eingerahmten Text werden normale Klammern
- gezeichnet. So lassen sich Matrizen schreiben.
-
- [Rahmen] ([Frame]):
- -------------------
- Links und rechts vom eingerahmten Text werden eckige Klammern
- gezeichnet. Diese lassen sich z.B. für Matrizen und Intervallgrenzen
- verwenden.
-
- {Rahmen ({Frame):
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- Links vom eingerahmten Text wird eine geschwungene Klammer
- gezeichnet.
-
- Rahmen} (Frame}):
- -----------------
- Rechts vom eingerahmten Text wird eine geschwungene Klammer
- gezeichnet.
-
- |Rahmen| (|Frame|):
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- Links und rechts vom eingerahmten Text wird ein senkrechter Strich
- gezeichnet. So kann man Betragsstriche oder Determinanten zeichnen.
-
- |Rahmen (|Frame):
- -----------------
- Links vom eingerahmten Text wird ein senkrechter Strich gezeichnet.
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- Rahmen| (Frame|):
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- Rechts vom eingerahmten Text wird ein senkrechter Strich gezeichnet.
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- Wurzel(Rahmen) (Root(Frame)):
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- Um den eingerahmten Text wird eine Wurzel gezeichnet. Links und über
- dem Rahmen sollte also ein Zeichen Platz frei sein. Allfällige
- Wurzelexponenten kann man nachträglich mit Grösse 15 hinzufügen.
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- Integral(Rahmen) (Integral(Frame)):
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- Links vom eingerahmten Text wird ein Integral-Symbol gezeichnet.
- Allfällige Integrationsgrenzen können mit Grösse 15 unter und über
- dem Integral hingeschrieben werden.
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- Summe(Rahmen) (Sum(Frame)):
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- Links vom eingerahmten Text wird ein Summationszeichen
- hingeschrieben. Die Indexbezeichner und -grenzen können mit Grösse
- 15 unter und über das Zeichen geschrieben werden.
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- Produkt(Rahmen) (Product(Frame)):
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- Links vom eingerahmten Text wird ein Produktsymbol hingeschrieben.
- Die Indexbezeichner und -grenzen können mit Grösse 15 unter und über
- das Symbol geschrieben werden.
-
- Rahmen->Bruch (Frame->Fraction):
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- Diese Funktion dient dem Zeichnen von Bruchstrichen. Der Rahmen
- sollte nur das Gebiet bezeichnen, in dem der Bruchstrich gezeichnet
- werden soll; es genügt also eine Rahmenhöhe von einem Zeichen. Der
- Bruchstrich wird dann in der Mitte der obersten Rahmenzeile
- gezeichnet.
-
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- 5. Tips und Tricks zur Arbeit mit MathPaint
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- * Die Standardzeichen sollten mit Fontgrösse 24 geschrieben werden;
- die Grössen 15 und 17 sind für Super- und Subskripte gedacht, also
- für Indizes, Exponenten, Integrationsgrenzen usw.
- * Vor dem Eintippen einer Formel sollte man sich über deren Grösse
- Gedanken machen und falls nötig einen grösseren Screen öffnen.
- * Beim Eintippen der Formeln beginnt man besser nicht zu nahe an den
- Grenzen des Edit-Bereiches. Später kann die Formel immer noch in
- eine geeignetere Position verschoben werden, indem man sie einrahmt,
- den Cursor in der linken oberen Ecke positioniert, den Rahmen
- ausschneidet und nach der gewünschten Verschiebung des Cursors
- wieder einfügt.
- * Da MathPaint im Einfügemodus arbeitet, können bei nachträglichen
- Änderungen an einer Formel einige Zeilen anderen gegenüber
- verschoben werden. Dies kann aber leicht korrigiert werden, indem
- man in der verschobenen Zeile löscht (mit Delete oder Backspace)
- oder in den unveränderten Zeilen Leerschläge (mit Space) einfügt. Es
- ist dabei aber zu beachten, dass mit Fontgrösse 24 und 17 erzeugte
- Leerschläge doppelt so breit sind wie solche, die mit der Grösse 15
- getippt wurden. Dieser Unterschied wird auch beim Löschen von
- Leerzeichen berücksichtigt. Für die Verschiebung von Zeilen sind
- daher Leerschläge der Grösse 15 geeigneter. Es ist in manchen Fällen
- schöner, zwischen zwei Zeichen nur ein halbes Zeichen Abstand zu
- haben. Dies kann auch mit einem "Grösse 15-Leerschlag" oder mit
- einem Druck auf die Taste "Cursor rechts" gemacht werden.
- * Hat man die gewünschte Formel einmal auf dem Screen, so kann sie
- für eine weitere Bearbeitung mit MathPaint mit "Projekt/Speichern"
- oder "Editieren/Speichere Rahmen" im MathPaint-eigenen Format
- gespeichert werden. Für den Export in eine Textverarbeitung genügt
- es, den Menüpunkt "Projekt/Speichern IFF" anzuwählen. Vom
- Textverarbeitungs/DTP-Programm aus kann die gespeicherte IFF
- ILBM-Datei über die Grafik-Import-Funktion geladen werden. Die
- Grafik erscheint dann übergross im Text und muss daher noch
- verkleinert werden. Der Grad der Verkleinerung hängt von der
- Textgrösse ab, welche man in der Textverarbeitung gewählt hat. Die
- MathPaint-Zeichen sollten etwa die gleiche Grösse und Proportion
- erhalten wie der normale Text im Dokument. Bei einem 9-Nadel-Drucker
- sollte man es mit dem Verkleinern jedoch nicht übertreiben, da
- dessen Auflösung und Positioniergenauigkeit sonst zu Unlesbarkeit
- führen könnte. Hat man einmal die benötigte Verkleinerung
- herausbekommen, so lässt sich diese einfach auf alle einzufügenden
- MathPaint-Grafiken anwenden. Hierzu vergleicht man die ursprüngliche
- Grösse der Grafik mit der verkleinerten Grösse und berechnet deren
- Verhältnis für die Breite und für die Höhe. Mit diesen
- Verhältniszahlen lässt sich nun künftig aus der Grösse jeder
- importierten Grafik die Grösse der verkleinerten berechnen, und man
- kann die neue Breite und Höhe gleich eintippen.
- Beispiele:
-
- FinalCopy II: einstellen mit
- "Grafik/IFF-ILBM-Einstellung...Position"
- Ansicht: Normal, Schriftgrösse 10:
- neue Breite = urspr. Breite/3.1869; neue Höhe = urspr. Höhe/3.7341
- Ansicht: Normal, Schriftgrösse 12:
- neue Breite = urspr. Breite/2.2710; neue Höhe = urspr. Höhe/3.8275
-
- PageStream 2.2: einstellen mit "Edit/Coordinates"
- Schriftgrösse 12: Breite auf 33%, Höhe auf 26 % einstellen.
-
- Am besten bestimmt man selbst die optimale Verkleinerung und wendet
- sie dann konsequent im Dokument an.
-